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Glas im Wintergarten

Das ganze Jahr viel Sonnenenergie herein und im Winter möglichst wenig Wärme hinaus lassen, das ist die schwierigste Aufgabe, die eine Verglasung zu lösen hat. Doch es kommen noch weitere hinzu …

Wintergarten-Verglasung als Energieregler

Der g-Wert gibt den Energiegewinn durch das Glas an. Dieser „Gesamtenergiedurchlassgrad“ bemisst, wie viel Prozent der kurzwelligen Sonneneinstrahlung durch die Scheibe nach innen gelangt und damit als langwellige Wärmestrahlung nutzbar ist. Der g-Wert sollte möglichst hoch sein.

Der U-Wert (früher k-Wert) gibt hingegen den Energieverlust durch die Verglasung an. Gemessen wird, welche Wärmemenge einen Werkstoff pro Zeiteinheit durchdringt, wenn zwischen innen und außen ein Temperaturunterschied von einem Grad besteht. Der U-Wert sollte möglichst niedrig sein.

Kein Wärmeverlust im Wintergarten

Ein Wärmedämmglas ist ein Mehrscheiben-Isolierglas, bei dem auf eine Fläche der Gläser im Scheibenzwischenraum eine hauchdünne Edelmetallbeschichtung aufgetragen ist. Diese reflektiert die langwellige Wärmestrahlung zurück in den Raum. Der Scheibenzwischenraum selbst ist mit Gas gefüllt, das eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Luft besitzt. Meist kommt als wirtschaftlichste Lösung Argon zum Einsatz. Noch effektiver, aber auch teurer, sind Krypton- und Xenon-Füllungen, die einen schmaleren Scheibenzwischenraum erlauben. So sind Dreifachverglasungen möglich, die nur geringfügig dicker sind als Zweifach-Isoliergläser mit Argonfüllung. Für Nord-Wintergärten ist diese aufwendigere Lösung dringend geboten, um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung zu erfüllen. Die Wärmedämmbeschichtung spart nicht nur teure Heizenergie, sie bewirkt zudem, dass die Oberflächentemperatur des Glases auf der Innenseite des Wintergartens höher bleibt. Unangenehme Zugerscheinungen und das Beschlagen der Scheiben werden deutlich reduziert.

Mögliche Verglasungen des Wintergartens

Wärmedämmglas, 2-fach,Gasfüllung, Einbaudicke 24 mm U-Wert (DIN): ca. 1,1 W/qmK g-Wert ca. 63 %

Wärmedämmglas, 3-fach,Gasfüllung, Einbaudicke 36 mmU-Wert (DIN): ca. 0,6 W/qmKg-Wert ca. 50 %

Der Abstandhalter, der die Isolierglasscheiben verbindet, ist meist noch aus Aluminium, welches die Wärme gut leitet. Damit entsteht im Randbereich eine „Wärmebrücke“. Heute werden erfolgreich Abstandhalter aus Edelstahl oder Kunststoff eingesetzt. Dieser thermische Randverbund, die sogenannte „warme Kante“, sollte im Wintergartenbau zwingend eingesetzt werden.

Sonnenschutzglas für den Wintergarten

Speziell beschichtete Gläser vermindern die Sonneneinstrahlung. Sie schützen zwar bedingt vor sommerlicher Überhitzung, „färben“ aber auch die Außenwelt dunkel ein und reduzieren den Energiegewinn (g-Wert). Die wärmenden Strahlen bleiben damit auch im Winter „draußen“. Die Beschattungswirkung ist niemals so wirksam und variabel wie eine mechanische Sonnenschutzanlage (s. Klima, Beschattung). Bei schwer zu beschattenden Konstruktionen ist Sonnenschutzglas jedoch eine willkommene Lösung.

Schallschutz

Ein Wintergarten halbiert selbst bei einigen geöffneten Lüftungselementen den Schallpegel im Haus um rund die Hälfte (ca. 10 Dezibel). Komplett abgeschlossen beträgt die Schallreduzierung gut 20 bis 30 Dezibel. Im Inneren des Wintergartens selbst gilt: Die oben beschriebenen Wärmedämmgläser erreichen bereits Werte der Schallschutzklasse 2 (30 bis 34 dB). Höhere Werte sind mit speziellen Multifunktionsgläsern möglich.

Sicherheit im Wintergarten

Ein Wintergarten stellt kein größeres Einbruchrisiko dar als etwa eine Terrassentür. Für einen erhöhten Sicherheitsbedarf verbinden spezielle Multifunktionsgläser Wärmedämmung mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe von außen bis hin zur Durchschusshemmung. Jedoch ist der Einbruchschutz nicht nur eine Frage der Verglasung. Sicherheitsbeschläge, eventuell eine Alarmanlage, vor allem aber das richtige Verhalten minimieren das Einbruchrisiko.

Überkopfverglasung

Für die Überkopfverglasung des Wintergartens bestehen gesetzliche Vorschriften, die vor Verletzung durch Glasbruch schützen sollen. Als untere, raumseitige Scheibe muss Verbund-Sicherheitsglas (VSG) zum Einsatz kommen. Dieses besteht selbst aus mindestens zwei Scheiben, die mit einer hoch reißfesten, doppelten Folie verklebt sind. Im Fall einer Beschädigung erfährt einer der Scheiben zwar einen oder mehrere Bruchrisse, bleibt aber als Einheit tragfähig und stellt kein Sicherheitsrisiko dar. Zusätzliche Sicherheit bietet eine Außenscheibe aus Einscheiben-Sicherheitsglas, das eine erhöhte Schlag- und Stoßfestigkeit aufweist.

Selbstreinigendes Glas

Dank einer Spezialbeschichtung, die selbst dauerhaft witterungsbeständig ist, werden auf dem „selbstreinigendem Glas“ organische Verschmutzungen mithilfe der UV-Strahlen im Tageslicht zersetzt (Fotokatalyse). Die Schmutzpartikel von z. B. Blütenstaub, Vogelkot, Blattresten usw. gehen dadurch keine feste Verbindung mit dem Glas ein. Beim nächsten Regen verteilt sich das Wasser großflächig auf der Oberfläche und spült den gelösten Schmutz nahezu rückstands- und fleckenfrei ab.

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